Das Dilemma von Assimilation und Akkommodation: Auf der Suche nach neuen Ansätzen für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit jenseits der Dichotomie

Von | August 13, 2023

1 Einleitung

Das Dilemma von Assimilation und Akkommodation stellt eine Dichotomie dar, die im Kontext von Diskussionen um Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit eine zentrale Rolle einnimmt. Eine Dichotomie bezeichnet eine Teilung in zwei entgegengesetzte Konzepte oder Ansätze. In diesem Fall sind Assimilation und Akkommodation als gegenüberstehende Strategien zur Integration und Verbesserung der Lebensumstände der afroamerikanischen Bevölkerung um die Wende des 20. Jahrhunderts zu verstehen. Der vorliegende Beitrag zielt darauf ab, die Stärken und Schwächen dieser beiden Ansätze zu ergründen und das daraus entstehende Dilemma hervorzuheben.
Zur Klarstellung wird zunächst eine Definition der Begriffe Assimilation und Akkommodation geliefert, gefolgt von einer Diskussion ihrer Anwendung im Kontext bemerkenswerter historischer Persönlichkeiten. Insbesondere wird der Einfluss dieser Konzepte auf das Denken und Handeln von Booker T. Washington und W.E.B. Du Bois analysiert.
Ein weiterer Schwerpunkt dieses Artikels sind die Herausforderungen, die sich aus der Entscheidung zwischen Assimilation und Akkommodation ergeben. In einem abschließenden Teil wird das Spannungsfeld zwischen Assimilation und Akkommodation kritisch betrachtet und auf weitere Faktoren hingewiesen, die für eine umfassendere Sichtweise in Betracht gezogen werden sollten. Ziel dieses Artikels ist es, zu einem tieferen Verständnis der Komplexität dieser Themen beizutragen und die Notwendigkeit einer vielschichtigen Betrachtung zu unterstreichen.

2 Begriffsklärung

2.1 Akkommodation als Anpassung

Der Begriff „Akkommodation“ hat eine reiche historische Verwendung, die über seine bekannteste Assoziation mit Jean Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung hinausreicht. Ursprünglich aus dem lateinischen Wort „accommodare“ stammend, das „anpassen“ oder „anpassen lassen“ bedeutet, findet der Begriff Anwendung in mehreren wissenschaftlichen Kontexten. Beispielsweise beschreibt Akkommodation in der Physiologie die Fähigkeit des Auges, sich auf verschiedene Entfernungen einzustellen, um klare Bilder zu erzeugen.
In sozialwissenschaftlichen und psychologischen Diskursen haben Gelehrte wie Herbert Spencer und William James den Begriff Akkommodation bereits vor Piaget verwendet, um auf Prozesse sozialer und psychologischer Anpassung hinzuweisen. In Jean Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung bezeichnet Akkommodation die Anpassung oder Modifikation mentaler Schemata, die Art und Weise, wie Individuen die Welt verstehen, um neue Erfahrungen und Informationen aufzunehmen.
Im Kontext der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und der Debatte um Gleichberechtigung nimmt der Begriff „Akkommodation“ eine spezielle Rolle ein. Hier bezieht er sich auf eine Strategie, die darauf abzielt, innerhalb der bestehenden sozialen, politischen und wirtschaftlichen Strukturen Veränderungen herbeizuführen. Anstatt radikale Änderungen oder Konfrontation zu suchen, setzt die Akkommodationsstrategie auf schrittweise Verbesserungen und Anpassungen, indem sie einen Weg der Zusammenarbeit und des Kompromisses einschlägt. Sie fördert die Idee, dass Minderheitsgruppen, etwa Afroamerikaner*innen, durch Bildung, wirtschaftliche Selbstständigkeit und kooperative Beziehungen mit den existierenden Machtstrukturen allmählich ihre soziale Stellung verbessern und Gleichheit erreichen können.

2.2 Assimilation als Angleichung

Der Begriff „Assimilation“ leitet sich vom lateinischen Wort „assimilatio“ ab, was „angleichen“ oder „ähnlich machen“ bedeutet. Er findet Anwendung in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen. In der Biologie bezeichnet „Assimilation“ beispielsweise den Prozess, bei dem aufgenommene Nährstoffe in körpereigene Substanzen umgewandelt werden. Jean Piaget verwendet den Begriff „Assimilation“ im Zusammenhang mit der kognitiven Entwicklung von Kindern.
Nach Piaget ist Assimilation ein grundlegender Prozess, bei dem Kinder neue Erfahrungen und Informationen in ihr bereits vorhandenes Wissen und ihre vorhandenen Denkschemata integrieren. Dabei geht es darum, neue Informationen so zu interpretieren und zu verstehen, dass sie mit dem bestehenden Wissen und den vorhandenen Denkmustern des Kindes übereinstimmen. In diesem Sinne bedeutet Assimilation, dass neue Erfahrungen und Informationen in die vorhandene kognitive Struktur eingepasst werden, wodurch das Kind seine Denkmuster beibehalten kann.
In sozialwissenschaftlichen Disziplinen wie der Soziologie und Ethnologie wird der Begriff verwendet, um den Prozess zu beschreiben, bei dem sich eine Minderheitsgruppe an die kulturellen Normen und Werte einer Mehrheitsgesellschaft anpasst, bis hin zur vollständigen Angleichung. Diese Angleichung kann verschiedene Formen annehmen, angefangen von der Anpassung der Kleidung und des persönlichen Verhaltens an die dominante Kultur bis hin zu fortgeschritteneren Formen der Assimilation, wie der Übernahme dominanter gesellschaftlicher Normen und Werte.
Diese Assimilationsprozesse beinhalten in der Regel eine umfassende Übernahme der Sprache, Bräuche, Werte und oft auch religiösen Glaubensrichtungen der dominierenden Kultur. In diesem Kontext impliziert Assimilation eine Art kulturelles „Verschmelzen“, das in seiner extremsten Form zur vollständigen Aufgabe der ursprünglichen kulturellen Identität führen kann.
Wenn wir den Begriff „Assimilation“ in Diskursen über Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit betrachten, insbesondere in Bezug auf die Geschichte der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA, erhält er eine besondere Bedeutung. Hier bezieht sich „Assimilation“ auf den Prozess, bei dem Minderheitengruppen – in diesem Fall die afroamerikanische Bevölkerung – versuchen, sich an die kulturellen Normen und gesellschaftlichen Erwartungen der dominierenden weißen Bevölkerungsgruppe anzupassen. Die Bedeutung der Begriffe Assimilation und Akkommodation lassen sich in diesem Kontext anhand der Philosophien der Bürgerrechtler Booker T. Washington und W.E.B. Du Bois verdeutlichen.

3 Die Positionen von Booker T. Washington und W.E.B. Du Bois

3.1 Die Theorie der Akkommodation im Zusammenhang mit Booker T. Washington

Booker T. Washingtons Auffassung von Akkommodation spiegelte seine pragmatische Herangehensweise an die Rassenfrage wider. Washington war Theoretiker und Befürworter der Akkommodation und prägte diesen Ansatz maßgeblich.
Er erkannte die Realität und die Kraft der rassistischen Strukturen und Institutionen seiner Zeit und strebte danach, einen pragmatischen Weg zur Verbesserung der Lebensumstände der Afroamerikanerinnen zu finden. Seine Akkommodationsphilosophie war daher nicht nur eine Anpassung an das bestehende System, sondern vielmehr ein strategischer Ansatz zur Erreichung des sozialen Fortschritts innerhalb der gegebenen Strukturen. Washington betonte die wirtschaftliche Selbstständigkeit und Bildung als Schlüssel zur sozialen Mobilität und verbesserten Lebensbedingungen. Im Gegensatz zu einigen anderen Zeitgenossen, die direkte Konfrontation und sofortige politische Gleichstellung forderten, glaubte Washington, dass die afroamerikanische Gemeinschaft durch den Erwerb von Fähigkeiten und Bildung, die für den amerikanischen Arbeitsmarkt wertvoll waren, eine stärkere Position einnehmen könnte. Er plädierte dafür, praktische und nützliche Fähigkeiten zu erwerben, die den Afroamerikanerinnen die Möglichkeit bieten würden, wirtschaftlich unabhängig zu werden und damit auch sozialen Respekt zu erlangen.
Ein weiterer Aspekt seiner Akkommodationsstrategie war die Zusammenarbeit und der Kompromiss mit der weißen Mehrheit. Washington predigte eine Botschaft des Friedens und der Zusammenarbeit, anstatt die bestehende Ordnung direkt herauszufordern. Er hoffte, dass ein friedliches Zusammenleben und gegenseitiger Respekt trotz der Ungleichheiten des Systems möglich wäre, wenn Afroamerikanerinnen ihren Wert und ihre Fähigkeiten bewiesen. Es ist wichtig zu betonen, dass Washingtons Ansicht von Akkommodation nicht gleichbedeutend mit einer vollständigen Akzeptanz der bestehenden rassistischen Ordnung war. Vielmehr sah er die Akkommodation als einen strategischen Ansatz zur Verbesserung der Position der Afroamerikanerinnen innerhalb der bestehenden gesellschaftlichen Strukturen. Trotz der Kritik, die er für diesen Ansatz erhielt, bleibt Washingtons Akkommodationsphilosophie ein wichtiger Teil der Geschichte der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung.

3.2 Die Assimilationstheorie im Zusammenhang mit W.E.B. Du Bois

W.E.B. Du Bois‘ Sicht auf Assimilation ging in seinen Anfangsjahren über eine einfache Anpassung hinaus; er befürwortete eine intensivere Integration in die dominante Kultur und Gesellschaft. Dies manifestierte sich besonders deutlich in seiner Betonung von Bildung und sozialem Aufstieg.
Du Bois postulierte, dass Afroamerikaner*innen nicht nur Anpassungsleistungen erbringen, sondern aktiv Bestandteile der dominierenden weißen Kultur und Gesellschaft annehmen sollten. Er vertrat die Ansicht, dass die Übernahme bestimmter Normen und Verhaltensweisen der weißen Mehrheitsgesellschaft einen Weg zur Gleichstellung und Integration darstellen könnte. Seine
Forderung nach Bildung, insbesondere nach einer Bildung, die eurozentrischen Standards entsprach, spiegelte diese Überzeugung wider. So schien er zu suggerieren, dass eine gewisse kulturelle Angleichung unerlässlich sei, um Gleichberechtigung und Akzeptanz in der amerikanischen Gesellschaft zu erreichen.
Ebenso hob Du Bois die Bedeutung von sozialem Aufstieg und wirtschaftlichem Erfolg hervor. Er sah die Teilhabe an der dominierenden Wirtschaft und den Erwerb von gesellschaftlichem Status und Wohlstand als weitere Mittel zur Integration und Gleichberechtigung. Diese aktive Teilnahme an und Übernahme der herrschenden sozialen und wirtschaftlichen Strukturen entsprechen der herkömmlichen Definition von Assimilation.
Es ist jedoch von Bedeutung, dass Du Bois‘ Verständnis von Assimilation im Laufe seiner Karriere einen Wandel erfuhr. Während er zu Beginn die Übernahme und Integration in die dominante Gesellschaft befürwortete, begann er später, die Wichtigkeit der Bewahrung und Wertschätzung der eigenen kulturellen Identität stärker zu unterstreichen. Parallel dazu verlagerte er seinen Fokus auf politische Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit. Dieser Wandel zeigt, dass Du Bois im Laufe seiner Karriere eine tiefgründigere und differenziertere Sichtweise auf Gleichstellung und Integration entwickelte.

4 Die Vor- und Nachteile von Assimilation und Akkommodation

In der Diskussion um Rassengleichheit und soziale Gerechtigkeit stehen Assimilation und Anpassung als zwei unterschiedliche Ansätze. Assimilation beinhaltet die Übernahme der Normen und Werte der dominierenden Kultur, um Akzeptanz und Gleichberechtigung zu erlangen. Anpassung wiederum beinhaltet eine Veränderung und Kompromissbereitschaft, um schrittweise Änderungen innerhalb der bestehenden Systeme zu bewirken, während bestimmte Aspekte der eigenen kulturellen Identität bewahrt werden.
Die Assimilation bietet eine Reihe von Vorteilen. Sie kann Minderheitsgruppen besser in die vorherrschende Gesellschaft integrieren und so eine größere Akzeptanz ermöglichen. Durch die Anpassung an die Normen und Werte der dominanten Kultur kann der Zugang zu Bildung, Beschäftigungsmöglichkeiten und anderen Ressourcen erleichtert werden, die sonst möglicherweise unzugänglich wären. Darüber hinaus kann die Assimilation dazu beitragen, kulturelle Unterschiede zu verringern und das Potenzial für Konflikte zwischen verschiedenen Gruppen zu minimieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass Assimilation die kulturelle Kompetenz von Minderheitsgruppen erhöhen kann, indem sie die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt, um in der dominanten Kultur effektiv zu navigieren.
Allerdings birgt die Assimilation auch Nachteile. Der Druck, die eigene Kultur aufzugeben, kann zu einem Verlust der kulturellen Identität führen und somit zu Gefühlen des Verlusts, der Entfremdung und zu Identitätskonflikten führen. Assimilation kann auch erzwungen sein, was zu Unterdrückung, Diskriminierung und der Abwertung von Minderheitskulturen führen kann. Eine weitere Gefahr ist, dass eine starke Assimilation zu einer uniformen Gesellschaft führen kann, in der kulturelle Vielfalt und der Reichtum unterschiedlicher Perspektiven und Traditionen verloren gehen. Darüber hinaus könnte Assimilation dazu führen, dass Minderheitsgruppen stärker mit Stereotypen und Diskriminierung konfrontiert werden, auch wenn sie versuchen, sich an die dominante Kultur anzupassen.
Im Gegensatz dazu kann Anpassung Vorteile wie die Bewahrung der kulturellen Identität mit sich bringen. Minderheitsgruppen können ihre eigenen Traditionen, Sprache und Werte beibehalten, während sie gleichzeitig mit der größeren Gesellschaft interagieren. Zudem ermöglicht die Anpassung einen schrittweisen Wandel, durch den Minderheitsgruppen ihre Positionen schrittweise verbessern können, ohne dabei ihre Identität aufgeben zu müssen. Darüber hinaus fördert Anpassung die Stärkung der Gemeinschaft, indem sie Zusammenarbeit innerhalb der eigenen Gruppe und Solidarität betont. Ein weiterer Vorteil könnte sein, dass Anpassung die Möglichkeit bietet, die dominante Kultur zu beeinflussen und zu bereichern.
Die Anpassung birgt jedoch auch Nachteile. Im Vergleich zur Assimilation kann sie zu einem langsameren Fortschritt führen, da die Veränderungen in den bestehenden Systemen möglicherweise weniger umfassend sind. Die Akzeptanz und Integration in die größere Gesellschaft könnten schwieriger zu erreichen sein, da Anpassungsbefürworter möglicherweise als zu kulturell unterschiedlich wahrgenommen werden und auf Vorurteile stoßen könnten. Zudem erfordert die Anpassung häufig eine komplexe Balance zwischen den eigenen kulturellen Werten und den Erwartungen der dominanten Gesellschaft, was zu Herausforderungen und Konflikten führen kann. Schließlich könnte Anpassung zu einer erhöhten Segregation führen, wenn Minderheitsgruppen dazu neigen, sich stärker innerhalb ihrer eigenen Gemeinschaft zu organisieren, was das Verständnis und die Interaktion zwischen verschiedenen kulturellen Gruppen erschweren könnte.

5 Das Dilemma von Assimilation und Anpassung

Das Dilemma von Assimilation und Akkommodation liegt in der Entscheidung zwischen zwei unterschiedlichen Ansätzen zur Integration in die dominante Gesellschaft. Auf der einen Seite steht die Assimilation, die darauf abzielt, sich den Normen und Werten der Mehrheitskultur anzupassen und dadurch Akzeptanz und Gleichberechtigung zu erlangen. Dieser Ansatz verspricht potenziell den Zugang zu Ressourcen, bessere Chancen auf Bildung und Beschäftigung sowie eine Reduzierung von Konflikten durch eine Verringerung kultureller Unterschiede.
Jedoch birgt die Assimilation auch Risiken und Nachteile. Der Verlust der kulturellen Identität und die Gefahr eines Assimilationszwangs können zu einem Gefühl der Entfremdung und des Identitätskonflikts führen. Zudem besteht die Gefahr, dass kulturelle Vielfalt und der Reichtum unterschiedlicher Perspektiven und Traditionen in einer zu stark assimilierten Gesellschaft verloren gehen.
Auf der anderen Seite steht die Akkommodation, die darauf abzielt, die eigene kulturelle Identität zu bewahren und schrittweise Veränderungen innerhalb der bestehenden Strukturen zu erreichen. Dieser Ansatz ermöglicht die Wahrung der eigenen Traditionen, Sprache und Werte und fördert die Stärkung der Gemeinschaft. Die Akkommodation kann eine langsamere, aber vielleicht nachhaltigere Entwicklung ermöglichen und den Brückenbau zwischen den eigenen kulturellen Werten und den Erwartungen der dominanten Gesellschaft erleichtern.
Dennoch birgt auch die Akkommodation ihre eigenen Herausforderungen. Ein langsamerer Fortschritt kann frustrierend sein, insbesondere wenn dringende Probleme der sozialen Gerechtigkeit bestehen. Die begrenzte Akzeptanz durch die dominante Gesellschaft kann zu Vorurteilen und Diskriminierung führen. Darüber hinaus erfordert die Akkommodation eine komplexe Balance zwischen den eigenen kulturellen Werten und den Erwartungen der dominierenden Kultur, was zu Konflikten und Spannungen führen kann.
Insgesamt bleibt das Dilemma von Assimilation und Akkommodation eine herausfordernde Entscheidung, die individuell abgewogen werden muss. Es erfordert eine gründliche Analyse der Vor- und Nachteile beider Ansätze sowie eine Reflexion über die eigenen Werte, Ziele und die Gesellschaft, in der man lebt. Ein Ausweg aus dem Dilemma kann eine kritische Betrachtung führen, die im nächsten Absatz erörtert wird.

6 Kritik

Eine kritische Betrachtung der Thematik, die sich auf die Konzepte der Akkommodation und Assimilation konzentriert, wirft verschiedene Punkte auf. Es wird deutlich, dass die Frage nach Rassengleichheit und sozialer Gerechtigkeit äußerst komplex und vielschichtig ist. Wenn wir uns ausschließlich auf die Dichotomie von Akkommodation und Assimilation fokussieren, besteht die Gefahr, andere wichtige Aspekte wie strukturelle Diskriminierung, institutionellen Rassismus, Machtungleichgewichte und systemische Barrieren zu vernachlässigen.
Eine einseitige Fixierung auf die Konzepte der Akkommodation und Assimilation könnte dazu führen, dass alternative Ansätze und Alternativen in den Hintergrund gedrängt werden. Es gibt zahlreiche Perspektiven und Theorien, die in den Diskurs einbezogen werden sollten, um ein umfassendes Verständnis der Herausforderungen der Rassengleichheit zu entwickeln.
Es ist wichtig, die individuellen Erfahrungen, Meinungen und Stimmen marginalisierter Gruppen nicht zu vernachlässigen, indem wir uns ausschließlich auf die Konzepte der Akkommodation und Assimilation konzentrieren. Der Diskurs sollte Raum für diverse Perspektiven bieten und den Erfahrungen und Bedürfnissen unterschiedlicher Gemeinschaften gerecht werden.
Es ist problematisch, die Konzepte der Akkommodation und Assimilation als universelle Lösungen für alle Probleme der Rassengleichheit und sozialen Gerechtigkeit zu betrachten. Die Auswirkungen und Relevanz dieser Ansätze können je nach Kontext und historischem Hintergrund unterschiedlich sein. Es bedarf einer differenzierten Herangehensweise, die die spezifischen Umstände und Bedingungen berücksichtigt, um angemessene Lösungen zu finden.
Eine kritische Reflexion ist unerlässlich, um Machtstrukturen, implizite Vorurteile und inhärente Ungleichheiten zu erkennen und anzugehen. Die Reduzierung des Diskurses auf Akkommodation und Assimilation könnte dazu führen, dass wichtige Fragen und kritische Perspektiven nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Indem wir uns ausschließlich auf Afroamerikaner*innen konzentrieren, laufen wir Gefahr, die vielfältigen Herausforderungen und Bedürfnisse anderer marginalisierter Gruppen zu übersehen. Eine umfassende Betrachtung der Thematik erfordert eine breitere Perspektive, die über die Konzepte der Akkommodation und Assimilation hinausgeht.
Es ist ebenfalls wichtig, die Vielfalt anderer möglicher Strategien und Modelle zur Gleichberechtigung und sozialen Gerechtigkeit zu beachten. Alternative Konzepte wie Selbstbestimmung, kulturelle Autonomie, intersectionale Ansätze und Empowerment verdienen ebenfalls Beachtung. Eine einseitige Fokussierung könnte wertvolle Erkenntnisse und Lösungsansätze übersehen, die spezifisch auf die Bedürfnisse und Herausforderungen anderer Minderheitengruppen zugeschnitten sind.
Darüber hinaus sollte der Diskurs über Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit nicht auf bestimmte Minderheitengruppen beschränkt sein, sondern auch andere Aspekte der Marginalisierung berücksichtigen, wie Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion, Behinderung und
sozioökonomischer Status. Eine ganzheitliche Betrachtung erfordert eine umfassende Perspektive, die die komplexen Wechselwirkungen dieser verschiedenen Identitätsmerkmale berücksichtigt und sich für die Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit aller marginalisierten Gruppen einsetzt.

7 Konklusion

Der aktuelle Diskurs über Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit erfordert eine differenzierte Betrachtung, die über die Konzepte der Akkommodation und Assimilation hinausgeht. Eine einseitige Fixierung auf diese beiden Ansätze vernachlässigt andere wichtige Aspekte und Minderheitengruppen, die ebenfalls von Ungleichheit und Diskriminierung betroffen sind. Um eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft zu schaffen, ist es entscheidend, Raum für diverse Perspektiven, Erfahrungen und Lösungsansätze zu schaffen.
Es ist wichtig anzuerkennen, dass die Konzepte der Akkommodation und Assimilation nicht universell anwendbar sind und in verschiedenen Kontexten unterschiedliche Auswirkungen haben können. Eine kritische Reflexion über die Machtstrukturen, impliziten Vorurteile und inhärenten Ungleichheiten ist unerlässlich, um angemessene Lösungen zu finden. Es ist erforderlich, den Diskurs zu erweitern und alternative Ansätze wie Selbstbestimmung, kulturelle Autonomie, intersectionale Ansätze und Empowerment zu berücksichtigen.
Eine umfassende Betrachtung der Thematik erfordert auch eine breitere Perspektive, die über die Afroamerikaner*innen hinausgeht und die Herausforderungen und Bedürfnisse anderer marginalisierter Gruppen einschließt. Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion, Behinderung und sozioökonomischer Status sind weitere Aspekte, die in den Diskurs einbezogen werden sollten, um eine ganzheitliche Betrachtung zu ermöglichen.
Es ist von zentraler Bedeutung, den individuellen Erfahrungen, Meinungen und Stimmen marginalisierter Gruppen angemessen Gehör zu verschaffen. Der Diskurs sollte Raum für diverse Perspektiven bieten und die Bedürfnisse unterschiedlicher Gemeinschaften berücksichtigen, um eine inklusive und gerechte Gesellschaft zu schaffen.
Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Dilemma von Assimilation und Akkommodation eröffnet die Möglichkeit, Machtstrukturen, Ungleichheiten und Diskriminierung zu erkennen und anzugehen. Indem wir den Diskurs erweitern, können wir effektivere Strategien entwickeln, um Ungerechtigkeiten zu bekämpfen und eine Gesellschaft aufzubauen, in der alle Menschen gleichberechtigt und gerecht behandelt werden.
Letztendlich können wir nur durch einen offenen Dialog, der verschiedene Perspektiven einbezieht, einen Weg zu einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft finden. Indem wir die Vielfalt der Ansätze, Stimmen und Lösungen anerkennen, können wir Ungleichheit und Diskriminierung in all ihren Formen bekämpfen und eine bessere Zukunft für alle schaffen.

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